Eindrücke einer Woche in Mandritsara

Der Alltag der Madagassen ist geprägt von viel Handarbeit für die Produktion, Lagerung und für den Handel mit Lebensmittel.

Sobald der Hahn kräht (ca. 05.00 Uhr) gibt es Tagwache. Die meisten Madagassen sind Kleinbauern, welche Reis, Manjock, Ananas, Bananen u.s.w. pflanzen und auf dem Markt verkaufen. Die Ware wird teilweise in mehrstündigen Fussmärschen in das Dorf oder Stadt getragen.

Oft begegnet man auch einem Ochsengespann – man fühlt sich Hunderte von Jahren in die Vergangenheit zurückversetzt. Will ein Bauer z.B. Baumaterial für sein Haus kaufen, muss er zuerst einige seiner Lebensmittelvorräte in Geld eintauschen.

Esther und Thomas haben sich mit der Kultur und den Bräuchen der einheimischen Bevölkerung vertraut gemacht. Sie haben viele Freunde gewonnen und beherrschen die regionale Sprache (Tsimihety) nach unserem Empfinden gut. Mit ihnen zusammen haben wir Dörfer besucht und auf dem Boden gegessen, währenddem ein Huhn auf dem Sofa ein Ei gelegt hat.

Am Sonntag konnten wir an einem Gottesdienst teilnehmen. Um ca. 06.00 Uhr sind wir los gewandert um ca. 08.30 Uhr im Dorf zu sein. Vor dem Anlass wurde uns Reis und Fisch serviert und nach dem Gottesdienst – um ca. 12.00 Uhr – assen wir Mais mit den gastfreundlichen Madagassen zusammen. Im Gottesdienst wurde viel gesungen, Bibeltexte vorgelesen und ausgelegt – Esther hat sich sich als Übersetzerin einen ausgezeichneten Namen gemacht.

Thomas hat uns das Spital in einer eindrücklichen Art und Weise vorgestellt. Die Angehörigen der Patienten kümmern sich um Essen und Körperpflege, während die Pfleger Wundversorgung, Medikamentenverabreichung und Lagerung übernehmen. Die Ärzte stellen mit sehr wenigen Hilfsmitteln Diagnosen, operieren und leisten Geburtshilfe. Lange Präsenzzeiten, Nacht- und Wochenenddienste fordern ebenfalls ihren Tribut.

Für das Wasserprojekt haben wir nach einer Sitzung mit lokalen Verantwortlichen positive Signale erhalten. Es wird neu überarbeitet und Bewilligungen eingeholt. Wir bleiben am Ball und begleiten die Weiterentwicklung des Projekts.

Herzlichst, Christine und Markus Wüthrich
Vorstandsmitglied und Vizepräsident