Richtungswechsel

Liebe Leserinnen und Leser

Das Hopitaly Bethany wurde vor 4 Jahren als Aktiengesellschaft (AG) gegründet, wobei eine koreanische Hilfsorganisation und der aktuelle Chefarzt und Spitalleiter Dr. Fabruce mit seiner Ehefrau Inhaber sind.

Wir haben uns intensiv bemüht diese Trägerschaft so zu verändern, dass Investitionen von Spendengeldern in Landkauf und Spitalneubau sicher und nachhaltig möglich wären. Auch wenn wir den aktuellen Inhabern vertrauen, wissen wir nicht, wie sich die AG in Zukunft entwickelt, wenn personelle Veränderungen auftreten.

Leider waren alle unsere Bemühungen eine Strukturänderung zu erreichen bis heute erfolglos und wir schätzen die Wahrscheinlichkeit einer Veränderung in der näheren Zukunft auch eher gering ein.

 

Der Vereinsvorstand als auch Esther und Thomas haben sich entschieden vom ursprünglichen Ziel abzuweichen. Deshalb wird Fokus Madagaskar sich finanziell nicht am Landkauf und Spitalneubau beteiligen

 

Wir wollen uns aber wie bisher beim Aufbau der Infrastruktur mit Hilfsmateriallieferungen und bei der Weiterbildung des Spitalpersonals finanziell und persönlich engagieren. Zudem wird der Armenfonds alimentiert, wo wir auch Einsicht in die Verwendung der Spendengelder haben.

 

Thomas und Esther und der Vorstand werden sich weiterhin wie bisher für die Arbeit in Tamatave einsetzen.

Da wir für den Landkauf und Spitalneubau für zweckgebundene Spenden aufgerufen haben, möchten wir folgende Lösung vorschlagen: Wir möchten dieses Geld für die anderen Hilfsprojekte im Spital einsetzen, d.h. in erster Linie im Ausbau der Infrastruktur und in der Ausbildung.

Wer das für den Landkauf gespendete Geld lieber zurückerstattet haben möchte, darf sich gerne beim Präsidenten René Stouthandel melden (Email/Telefon, vgl. Impressum) damit die Rückerstattung ausgelöst werden kann. Vielen Dank für Ihr Verständnis.

Der Präsident steht für Nachfragen gerne zur Verfügung.                                                                                                                                       

Im Namen des Vorstandes: René Stouthandel

 

 

Rückkehr nach Tamatave

Nach einem 6-wöchigen Heimataufenthalt sind wir wieder gut in Tamatave angekommen und schauen nach einer bewegten Zeit zuversichtlich vorwärts. Es gibt schmerzhafte Abschiede und Loslassen, aber auch erfreuliche Veränderungen mit neuen Mitarbeitern und angekündigten Besuchern.

Neu bei uns ist Tabea Vogelsang, eine erfahrene Pflegefachfrau aus Deutschland, die mit der Organisation Co -Workers unser Spital für mindestens 3 Jahre unterstützen wird. Das Ziel ist eine lokale Pflegeleitung aufzubauen und Pflegestandards einzuführen und zu etablieren. Nachdem Tabea bereits tropenmedizinische Kurse und Entwicklungshilfevorbereitungskurse hinter sich hat wird sie sich nun langsam im Spital einarbeiten und sich vor allem auch dem Sprachstudium widmen.

Andy und Lisa Schneider waren von September 2022 bis Ende Juni 2023 im Spital Tamatave tätig. Andy hat als Architekt ein ausführliches Dossier des Spitalneubaus inklusive Pläne und Kostenaufstellung erstellt. Er hat sich mit ganzem Herzen engagiert. Wir halten ein grossartiges Ergebnis in den Händen. Vielen Dank Andy!

Lisa hat mit Herzblut im Spital als Oberärztin mitgearbeitet und sich vor allem in die Betreuung der stationären medizinischen Patienten und in die Weiterbildung und Arbeit der Assistenten investiert. Wir können feststellen, dass dies das Spitalniveau eindeutig verbessert hat. Sie hat es mit ihrer fröhlichen und motivierenden Art über alle Sprach- und Kulturdifferenzen hinweg geschafft, die sie umgebenden Mitarbeiter zu motivieren. Vielen Dank Lisa!

 

 

Erfreulicherweise ist unser Ärzteteam seit einem Jahr stabil geblieben, so dass wir ein einheitliches Prozedere bei der Aufnahme, Diagnosestellung und Therapie der Patienten festigen konnten. Gerade auch mit Lisa zusammen konnten etliche Handlungsanweisungen und Therapieschemata überarbeitet oder neu eingeführt werden. Die Fortbildungen für die Ärzte haben ebenfalls an Qualität zugenommen und werden von der Hälfte der Ärzte regelmässig besucht, was hier bereits ein Meilenstein darstellt.

Bereits seit einem Jahr sind wir am Aufbau eines Endoskopie-Angebotes. Ein Zimmer wurde dafür speziell ausgebaut und mit den notwendigen Reinigungsbecken und Anschlüssen ausgestattet. Die Endoskope und den Geräteturm haben wir in doppelter Ausführung erhalten, so dass bei einem Defekt eines Gerätes ein Ersatzgerät vorhanden ist bis die Reparatur abgeschlossen ist. Diese dürfen wir zu attraktiven Bedingungen durch die Fima Treier (Duomed Swiss AG) in der Schweiz durchführen lassen. Der Inhaber Remy Treier wird sogar ab 15.Juli während 1 Woche technischen Support vor Ort leisten!

Zusätzlich wird ab  15. Juli wird ein Team aus der Schweiz für zwei Wochen im Spital theoretische und praktische Weiterbildungen anbieten:

Zum Thema Endoskopie kommen Dr. Boudewijn van der Weg, Gastroenterologe in Thun mit eigener Praxis und Dora Meyer, die im dortigen Pflegeteam mitarbeitet. Sie werden Endoskopieschulungen anbieten.

Dr. Melanie Loser van der Weg, eine Gynäkologin mit eigener Praxis in Bern wird uns zum Thema gynäkologische Vorsorgeuntersuchungen weiterbilden und neues Material zur Therapie einführen.

Die beiden Kinder der Familie van der Weg werden auch mitreisen.

Dr. Daniel Weiss, ein ausgewiesener Spezialist für Ultraschalluntersuchungen aus Thun wird unsere Ärzte in seinem Fachgebiet ausbilden. Seine Frau wird ihn begleiten und anpacken, wo Not an der Frau ist.

Im Bereich Spitalunterhalt wird Stefan Meyer mithelfen den technischen Arbeitsraum neu zu gestalten und auszurüsten

Im August besucht uns einmal mehr Dr. René Stouthandel (Chirurg in Thun, Präsident von Fokus Madagaskar). Er wird während knapp 3 Wochen das Ärzteteam in Allgemeiner Chirurgie und Laparoskopie schulen. Wir freuen uns auf diese sehr lehrreiche Zeit.

Leider gibt es auch immer wieder Missgunst bei einigen Personen und es wird versucht Geld zu erpressen. So wurden Dr. Fabruce und ich (Thomas) vor einiger Zeit völlig zu Unrecht angeklagt. Der Gerichtsprozess wird voraussichtlich im August/September in der Hauptstadt stattfinden. Wir hoffen auf einen gerechten und fairen Prozess und dass keine ungerechtfertigten Geldforderungen, respektive Gefängnisstrafen ausgesprochen werden.

Herzliche Grüsse und eine schöne Sommerzeit wünschen

                                                                                                                                              Esther und Thomas Beck

Vorankündigung:     ordentliche Mitgliederversammlung
Datum: Freitag 22.März 2024 um 19.30 Uhr im Restaurant Burehuus, Thun

 

Rückblick von Lisa

In meiner Zeit hier als Ärztin der Inneren Medizin hatte ich die Möglichkeit, aktiv am Spitalbetrieb mitzuwirken. Mein Fokus lag vor allem auf der Weiterbildung des lokalen Personals, insbesondere der Assistenzärzte. Durch wöchentliche fachspezifische Weiterbildungen und praxisnahe Supervision im Alltag konnten wir das Interesse an der Vertiefung vorhandener medizinischer Kenntnisse wecken und neue Fähigkeiten wie Ultraschalluntersuchungen und EKGs lehren.

Diese Erfahrung ermöglichte es mir, viel über die Medizin unter eingeschränkten Ressourcen zu lernen und in einer doch ziemlich unterschiedlichen Kultur zu arbeiten.

Besonders beeindruckt hat mich die Fröhlichkeit der Menschen hier. Trotz zum Teil miserablen Umständen tragen sie immer ein Lächeln im Gesicht.

Es war eine bereichernde Zeit, in der ich viel gelernt und wertvolle Erfahrungen gesammelt habe. Ich bin dankbar, durfte ich Teil dieses Spitals sein.

Lisa Schneider

 

Rückblick von Andy

Seit September 2022 leben wir in Tamatave und erlebten eine äußerst spannende und beeindruckende Zeit. Leider läuft die geplante Einsatzzeit ab und wir werden im Juni in die Schweiz zurückkehren.

Während unserem Aufenthalt hier hatte ich die Aufgabe, in Zusammenarbeit mit dem Spitaldirektor, einem lokalen Planer und Thomas Beck ein Vorprojekt für das neue Spital zu entwickeln. Es war eine faszinierende Aufgabe, bei der wir uns sowohl auf Unterlagen der WHO und der UNO zum Thema «Spitalbau in den Tropen» als auch auf praktische Erfahrungen aus dem Betrieb des Bethany Hospitals gestützt haben. Das Vorprojekt ist mittlerweile so weit fortgeschritten, dass man die Baukosten abschätzen konnte.

 

Persönlich habe ich es als sehr bereichernd empfunden, in einer anderen Kultur zu leben. Wir haben die Zeit hier sehr genossen und die einfachen Lebensumstände haben uns einen neuen Blick auf unsere eigene Kultur und Herausforderungen gegeben. Wir hoffen, dass wir eines Tages wieder eine längere Zeit hier verbringen können. Es bleibt eine unvergessliche Zeit und wir sind dankbar für alle Erfahrungen, die wir hier sammeln durften.

Andy Schneider

 

 

 


Impressum / Kontakt

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Lektorat, Layout             René Stouthandel, stouthandel@bluewin.ch

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